KULTURact macht LANDart

Im Haus Neudorf haben wir zwischen 2019 und 2020 diverse Workshops und Seminare durchgeführt. Parallel entstand ein neuer Seminarraum im Dachgeschoß. In diesem Rahmen ist eine längerfristige Kooperation zwischen MIKUB e.V. und dem Haus Neudorf e.V. entstanden.

Mit KULTURact macht LANDart konnte das Team von MIKUB gemeinsam mit externen Referent*innen aus Partnerorganisationen feste spartenübergreifende Angebote vor Ort etablieren und diese nach 2 Strängen ausrichten: Lokale, regelmäßige versus internationale, temporäre Projekte gestalten den Ort. Die Angebote und der Aufbau sind so angelegt, dass einerseits die Lokalen einbezogen werden und gleichzeitig Gäste aus dem Ausland und aus Deutschland beteiligt werden.

Nach zwei Jahren Projektlaufzeit können sich die Ergebnisse wirklich sehen lassen! Etliche Ideen, die angestoßen wurden, können weitergeführt werden. Und der neue Seminarraum ermöglicht die Umsetzung weiterer Aktivitäten und lässt zwei Gruppen gleichzeitig im Haus gastieren.

Durch das Projekt konnte das Haus Neudorf Team sich neu und vertrauensvoll entwickelt und gleichzeitig hat sich darüber unsere Zusammenarbeit mit dem Haus Neudorf e.V. gestärkt.


Workshop Angebot im Rahmen von „KULTURact macht LANDart“

Projektbauerinnen und Projektbauer gesucht

In Neudorf und Umgebung kommen viele Menschen mit Wünschen und Ideen zusammen, die in die Tat umgesetzt werden wollen.

Aber die Interessenlagen sind sehr divers bei gleichzeitiger dünner Besiedlung und einer eingeschränkten Infrastruktur. Die Wege sind lang und öffentliche Verkehrsmittel stehen nur eingeschränkt zur Verfügung.

An einem Ort gibt es zum Beispiel Eltern, die ein mobiles Betreuungsvorhaben umsetzen wollen, an anderer Stelle möchte eine Gruppe Neuzugezogener ihr alternatives Wohnkonzept mit Leben erfüllen und ganz woanders möchte ein Ruheständler sein Wissen als Tischler zur Verfügung stellen. Daneben gibt es Menschen mit ausgesprochenem künstlerischen Interesse oder dem Wunsch nach kulturellen Angeboten.

All die losen und konketen Vorhaben wollen wir gemeinsam mit motivierten Teilnehmenden erarbeiten. Mit gezielten Übungen und Methoden verbringen wir zwei Workshopwochenenden in angenehmer und freudvoller Atmosphäre. Es gibt Raum zum Kennenlernen und sich auszutauschen.

Zusammen gestalten wir eine Zukunftswerkstatt. Dabei steht der gemeinsame Prozess von der Projektidee bis zur Umsetzung im Vordergrund. Und, wo gehobelt wird fallen auch Späne. Deshalb widmen sich die Teilnehmenden in kritischer Auseinandersetzung folgenden Fragen, um am Ende zufrieden auf eine konkrete Projektidee und eine Arbeitsstruktur zu blicken: Was brauche ich? Wer kann mir helfen? Welche Rollen gibt es in meinem Team? Was sind die Stolpersteine insbesondere mit Blick auf den ländlichen Raum?

Dokumentarisch Arbeiten

Der zweiteilige Workshop richtet sich an alle, die mit dem Thema professionell in Berührung sind und ihren Einblick in das Dokumentarische vertiefen möchten.

Es werden dokumentarische Miniaturen zwischen den Disziplinen entworfen, um den Besonderheiten dieses Zugriffs auf die Welt nachzuspüren. Mit einer fachlich möglichst diversen Gruppe stellen wir sicher, dass nicht das einzelne Handwerk im Vordergrund steht, sondern der kreative Prozess und sein Verhältnis zum Dokumentarischen. Der Hintergrund der Teilnehmenden kann wissenschaftlich oder kreativ sein. Film, Text, Fotografie, Theater oder Hörspiel sind die Mittel.

Der Workshop bietet darüber hinaus Gelegenheit aktuelle Arbeiten zum oder mit dem Dokumentarischen zu diskutieren und sich mit Medien zum Thema auseinander zu setzen.

In drei konkreten Situationen können die entwickelten Ideen zur Anwendung gebracht werden. Die Protagonisten der dokumentarischen Formate werden ein Fischer, russisch-orthodoxe Mönche und die BewohnerInnen eines Jugendheims sein. Die Idee ist, dass hier Kontakte zur regionalen Bevölkerung entstehen die andauern.

Bevorzugt werden Menschen, die auf öffentlich geförderte Formate angewiesen sind, da ihre berufliche Situation, am Beginn ihrer kreativen Karriere kaum andere Möglichkeiten zulässt.

© Axel Lambrette (www.axellambrette.de>)

Ein Tag aus meinem Leben – biographisches Theater – eine Werkstatt

Die Theaterpädagogin und Regisseurin Ani Lachnitt und der Dramaturg Dag Lohde geben einen Theaterworkshop zu biographischem Theater im Haus Neudorf. Der Theaterworkshop will einen Raum schaffen, indem wir uns selbst und anderen auf kreativ, schöpferische Weise begegnen. Wir experimentieren mit performativen und bewegungsorientierten Methoden sowie mit Elementen des Storytellings und des kreativen Schreibens. Dabei steht der eigenen Blick auf die Welt, die eigenen Geschichten und Erfahrungen im Mittelpunkt. Neben Spielen und Übungen sowie körperbasierten Arbeitssweisen entwickeln wir im Workshop eigene Texte die die Grundlage für eine kollektive gemeinsame szenische Komposition bilden.

© Jagoda Cierniak

Theaterwochenende im Haus Neudorf / 24h-Theater

Die Theaterpädagogin und Regisseurin Ani Lachnitt und der Dramaturg Dag Lohde veranstalten eine Theaterwerkstatt im Haus Neudorf. Die Teilnehmer*innen ziehen sich zurück und frickeln im Geheimen. Am Ende gibt es 3 Stücke, vielleicht auch 3 Texte oder 3 Installationen. Vielleicht auch 2 Stücke, einen Text und eine Installation. Vielleicht auch ganz anders. Jedenfalls tauchen wir in einen in aller Abgeschiedenheit stattfindenden Kreationsprozess ein und präsentieren am Ende die entstandenen Ergebnisse. Dabei geht es um uns. Und um Imagination. Um Bewusstsein und auch um Superkräfte. Um Veränderung und vielleicht um Begehren und wo wir noch so hinwollen. Dazu gibt es einen Workshop. Um überhaupt ins Arbeiten zu kommen. In dem geht es um Methoden des biographisch-dokumentarischen Theaters. Um Spiel- und Inszenierungsweisen. Um kollaboratives Arbeiten. Um experimentelles Entstehen-Lassen. Um Wieder-Verwerfen. Um Neustart. Um Ausprobieren.

© Jagoda Cierniak